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SB-Geräte der Sparkasse wurden durch unsachgemäße Versuche von Kunden zur Desinfektion beschädigt.
(ir) Auch in der aktuellen Situation stellt die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt die elementare Grundversorgung ihrer Kunden mit zentralen Finanzdienstleistungen und Bargeld sicher.
Wir führten dazu ein Interview mit Sparkassen Organisation und IT-Service-Abteilungsleiter Klaus Breitmoser.
INGOLSTADT-REPORTER: Welche Bedeutung hat die Bargeldversorgung durch die Sparkasse in der Corona-Krise?
Klaus Breitmoser: Sowohl politisch als auch bankaufsichtlich kommt der Bargeldversorgung der breiten Bevölkerung eine hohe Bedeutung zu. Die Bargeldversorgung fällt im Sektor „Finanz- und Wirtschaftswesen“ in den Bereich der kritischen Infrastrukturen.
INGOLSTADT-REPORTER: Wie stellt die Sparkasse die Bargeldversorgung sicher?
Klaus Breitmoser: Die Sparkasse betreibt im Geschäftsgebiet aktuell 26 Geldautomaten und 50 kombinierte SB-Geräte, an denen neben Auszahlungen auch Einzahlungen loser Euro-Banknoten möglich sind. Die Ver- und Entsorgung mit Bargeld durch die Deutsche Bundesbank und unserem Wertdienstleister in der Bargeld-Logistik ist sichergestellt. Der technische Betrieb unserer 76 SB-Geräte wird durch die FinanzInformatik, unsere Wartungspartner und durch IT-Mitarbeiter unserer Sparkasse sichergestellt. Weiterhin sind an 5 Stellen zu unseren Servicezeiten personell besetzte Kassen für unsere Kunden verfügbar.
INGOLSTADT-REPORTER: Hat sich das Nutzungsverhalten seit der Corona-Krise verändert?
Klaus Breitmoser: Kartenzahlungen –insbesondere Kontaktlos-Zahlungen mit der girocard – haben rasant an Bedeutung gewonnen, zumal der Einzelhandel teilweise kein oder ungern Bargeld annimmt. Dennoch haben Barzahlungen immer noch eine hohe Bedeutung, womit unseren SB-Geräten für Auszahlungen und Einzahlungen eine hohe Bedeutung zur Aufrechterhaltung der Bargeldversorgung zukommt.
INGOLSTADT-REPORTER: Wie sieht es mit der Hygiene an den Geldautomaten aus?
Klaus Breitmoser: Unsere SB-Geräte werden regelmäßig gereinigt. Leider stellen wir fest, dass die Benutzer unserer SB-Geräte in Eigenregie Maßnahmen zur Desinfektion ergreifen, die unsere Geräte beschädigen und teilweise außer Betrieb setzen. Nachdem dadurch ein untypisch hoher Bedarf an Ersatzteilen entsteht, können unsere Wartungspartner dauerhaft keine gesicherte Ersatzteilversorgung sicherstellen. Daher die herzliche Bitte an unsere Kunden und Nutzer unserer SB-Geräte: Sehen Sie bitte von Versuchen, unsere SB-Geräte in Eigenregie zu desinfizieren ab und achten Sie auf die üblichen Hygiene-Maßnahmen – insbesondere auf eine ausreichende Hand-Hygiene. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag, damit wir unsere SB-Infrastruktur zur Bargeldversorgung möglichst störungsfrei aufrechterhalten können. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
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Die Krebsprävention zum Weltgesundheitstag 2020 stärken.
(ir) Die aktuelle Corona-Krise schärft den Blick für die eigene Gesundheit. Viele Menschen fragen sich derzeit, wie sie jetzt trotz Ausgangsbeschränkung fit bleiben und ihre Gesundheit fördern können. Dabei sollten sie das Thema Krebsprävention gleich mitdenken.
In Deutschland steigt die Zahl der Krebsbetroffenen weiter an. In den nächsten zehn Jahren rechnen Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums mit einem Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen von 500.000 auf 600.000 Fälle. Angesichts dieser Prognose weist die Bayerische Krebsgesellschaft am Weltgesundheitstag darauf hin, dass die Bevölkerung das große Potential der Krebs-Prävention immer noch nicht voll ausschöpft. Rund 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen könnten vermieden werden durch eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen, pflanzenbasierten Kost und regelmäßiger Bewegung. Würde zusätzlich auch das Angebot der Krebsfrüherkennung besser genutzt werden, könnten 50 Prozent aller Krebstodesfälle verhindert werden.
Natürlich trägt niemand die Schuld an seiner Krebserkrankung. Es gibt viele Ursachen für Krebs und längst sind nicht alle Zusammenhänge erforscht. Dennoch kann jeder durch eine gesunde Lebensweise sein individuelles Risiko senken. Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum und intensive UV-Strahlung durch ausgiebige Sonnenbäder oder Solarienbesuche sind vermeidbare Risikofaktoren.
Was also können Sie tun? „Beginnen Sie damit, Ihre Verhaltensweisen zu hinterfragen: Bewegen Sie sich ausreichend? Essen Sie genügend Gemüse? Rauchen Sie? Welche täglichen Gewohnheiten fördern Ihre Gesundheit, welche schwächen sie? Mit kleinen Veränderungen im Alltag, wie einem Spaziergang an der frischen Luft – natürlich mit dem entsprechenden Abstand – können Sie viel bewirken“, rät Gabriele Brückner, Geschäftsführerin der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.
Diese 12 einfachen Regeln gegen Krebs helfen Ihnen dabei, gesund zu bleiben:
Regel 1: Rauchen Sie nicht. (kein Passivrauchen, Kau- und Schnupftabak, E-Zigaretten)
Regel 2: Leben und arbeiten Sie in einer rauchfreien Umgebung.
Regel 3: Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.
Regel 4: Bewegen Sie sich täglich. Sitzen Sie so wenig wie möglich.
Regel 5: Ernähren Sie sich ausgewogen und pflanzlich vollwertig (reichlich Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse). Trinken Sie keine zuckerhaltigen Getränke. Meiden beziehungsweise reduzieren Sie den Anteil an verarbeitetem, rotem Fleisch und salzhaltigen Speisen.
Regel 6: Begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum.
Regel 7: Schützen Sie Ihre Kinder und sich selbst vor der Sonne.
Regel 8: Schützen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz vor krebserregenden Stoffen.
Regel 9: Halten Sie die Belastung durch Radon zu Hause gering.
Regel 10 für Frauen: Stillen schützt vor Brustkrebs. Und: Wenden Sie eine Hormonersatztherapie bei Wechseljahresbeschwerden maßvoll an.
Regel 11: Lassen Sie Ihre Kinder gegen Hepatitis B (Neugeborene) und Humane Papillomviren-HPV (Mädchen und Jungen) impfen.
Regel 12: Gehen Sie regelmäßig zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung.
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Der Psychiater Dr. Michael Welschehold im Interview über die Arbeit des Krisen-Netzwerkes während der Coronakrise.
Den Krisendienst Psychiatrie erreichen derzeit unter der Rufnummer (01 80) 6 55 30 00 Anrufe von Menschen, die durch die Coronakrise in seelische Nöte geraten sind. Dr. Michael Welschehold, ärztlicher Leiter der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie, berichtet im Interview von der aktuellen Lage und der Arbeit des Krisen-Netzwerkes. Darüber hinaus gibt der Psychiater Tipps, um durch diese schwierige Zeit zu kommen.
Hat sich die Zahl der Anrufe beim Krisendienst seit Beginn der Coronakrise verändert?
Dr. Welschehold: Derzeit gehen im Durchschnitt rund 140 Anrufe pro Tag ein, wir erleben dabei ein tägliches Auf und Ab – abhängig von der tagesaktuellen Berichterstattung über das Coronavirus. An dem Tag, als die Ausgangsbeschränkungen erstmals verkündet wurden, hatten wir beispielsweise 180 Anrufe, also einen deutlichen Anstieg. Auch rechnen wir damit, dass, je länger die Beschränkungen andauern, mehr Menschen in seelische Notlagen geraten können. In der Leitstelle des Krisendienstes sind wir auf diese Situation aber gut vorbereitet.
Wie genau läuft so ein Erstgespräch am Telefon ab?
Dr. Welschehold: Alle Anrufenden haben sofort einen Profi an der Leitung. Unsere Krisenexperten und -expertinnen fragen nach dem Grund des Anrufes, sie hören zu und ergründen, worin die akute seelische Notlage besteht und was sie ausgelöst hat. Gemeinsam mit den Anrufenden klären wir die Situation und, wie eine sinnvolle Hilfe aussehen kann. Dieses Zuhören und der Austausch mit uns führen bei vielen Anrufenden meist zu einer spürbaren Entlastung.
Welche Tipps geben Sie zur Bewältigung dieser Situation?
Dr. Welschehold: Die aktuelle Situation trifft uns alle. Erfreulicherweise gibt es neben den Sorgen auch viel Solidarität und Angebote, wie man sich gegenseitig unterstützen kann. Wir empfehlen, sich für die viele Zeit, die man jetzt zuhause verbringt, einen festen Tagesablauf zu geben. Wenn der Tag eine sinnvolle Struktur hat, kommt man mit vielen Anforderungen besser zurecht. Ich rate auch davon ab, sich übermäßig mit dem Coronathema zu beschäftigen, also dauernd im Internet unterwegs zu sein und ständig nach neuen Informationen zu suchen. Das hilft niemandem weiter. Seine Informationen sollte man zudem nur aus seriösen Medien wie einer Tageszeitung ziehen. Und: Es tut gut, für zwei Tage eine Nachrichtenpause einzulegen. Das entlastet die Seele spürbar. Die frei gewordene Zeit kann man für Dinge verwenden, die der Seele auch sonst guttun: Kochen, gut Essen, Handwerken, Musik hören oder selbst musizieren, sich künstlerisch betätigen, mit Angehörigen und Freunden telefonieren – da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Bewegung und sportliche Betätigung tun ebenfalls gut, und selbst in häuslicher Umgebung ist vieles möglich.
Was halten Sie für besonders wichtig?
Dr. Welschehold: Vor allem das persönliche Gespräch am Telefon mit Angehörigen und guten Freunden finde ich zurzeit enorm wichtig, da es Nähe schafft, man einem anderen Menschen seine Aufmerksamkeit schenkt und so selbst Gutes tut.
Können Sie beim Krisendienst die Anliegen im Gespräch klären?
Dr. Welschehold: Tatsächlich lassen sich viele Notlagen bereits am Telefon soweit auflösen, dass die Betroffenen am Ende des Gesprächs wieder Zuversicht und Orientierung haben, welche konkreten nächsten Schritte sie tun können, um aus ihrer Krise herauszufinden. Genau das jeweils Mögliche und Passende in der Krisensituation zu finden, dafür sind die Mitarbeitenden der Leitstelle geschult und kompetent.
Und wenn das Gespräch nicht ausreicht. Wie gehen Sie dann vor?
Dr. Welschehold: Natürlich gibt es auch Situationen, in denen das Erstgespräch allein nicht ausreicht. Dies ist vor allem in Verbindung mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung der Fall, wenn in einer Familie das Kindeswohl gefährdet scheint, oder wenn ein Betroffener sich in seiner Verzweiflung, Hilflosigkeit oder Verwirrtheit überhaupt nicht mehr um seine eigenen Belange kümmern kann und völlig überfordert ist. In solch zugespitzten Notlagen – das war im Jahr 2019 über 2000 Mal der Fall – kommen die Einsatzteams des Krisendienstes zum Zug: Sie werden von der Leitstelle über die Situation informiert. Sie suchen die betroffenen Personen entweder zu Hause auf oder treffen sich mit ihnen in einer Beratungsstelle oder an einem sonstigen Platz.
Gibt es diese Einsatzteams in ganz Oberbayern?
Dr. Welschehold: Ja, in jedem der 20 oberbayerischen Landkreise und den kreisfreien Städten München, Ingolstadt und Rosenheim stehen unsere Einsatzteams werktags von 9 bis 21 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 13 bis 21 Uhr zur Verfügung. Sie bestehen immer aus zwei Fachleuten: Psychologen, Sozialpädagogen oder Fachpflegekräfte beispielsweise für Psychiatrie. Insgesamt wirken über 700 Mitarbeitende in diesem Netzwerk mit. Die mobilen Einsatzkräfte leisten in dieser für uns alle schwierigen Zeit großartige Arbeit.
Sind die aufsuchenden Angebote derzeit uneingeschränkt verfügbar?
Dr. Welschehold: Im Prinzip bis heute ja! Allerdings müssen wir auch von Seiten des Krisendienstes alle geltenden Regelungen bestmöglich zu befolgen. Das heißt, unsere Einsatzteams halten selbst streng die Abstandsregelungen ein und achten auf die Hygienevorschriften. Da dies in den Räumen der Beratungsstellen meist leichter ist, versuchen wir derzeit die persönlichen Gespräche überwiegend dort zu führen. Falls die mobilen Teams einen Hausbesuch machen, versuchen sie auch vor Ort das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten. Eine Möglichkeit ist, das Gespräch im Freien zu führen. Wenn die Umstände es erfordern, sind auch unsere Einsatzteams in Schutzkleidung tätig. Wichtig ist für uns bei allem immer, dass Menschen in einer seelischen Notlage, die Hilfe erhalten, die sie brauchen.
Wie erkennt man als Betroffener, dass es Zeit ist sich professionelle Hilfe zu holen?
Dr. Welschehold: Es gibt keine zu kleinen Sorgen für einen Anruf bei uns. Entscheidend ist immer, wie sich die Person, die Hilfe braucht, fühlt. Wenn jemand aus dem Kreislauf der Selbstbeschäftigung und der Belastung nicht mehr herausfindet, ist Hilfe nötig. Das Maß, wann die Grenze des Aushaltbaren erreicht ist, ist jeweils individuell. Beim Krisendienst weisen wir niemanden zurück. Jeder Mensch in seelischer Not kann und darf bei uns anrufen. Je eher, desto besser! Wichtig ist uns nur: Für Fragen zu den somatischen, also den körperlichen Folgen einer Corona-Infektion sind wir die falsche Adresse. Wir kümmern uns um alle seelischen Sorgen und Nöte, die die aktuelle Situation auslösen kann.
Welche langfristigen Folgen hat diese sorgenbelastete Zeit für die Psyche?
Dr. Welschehold: Darüber kann man derzeit noch keine belastbaren Aussagen treffen, da die Krise ja noch nicht so lange dauert. Insgesamt befinden wir uns in einer Zeit der Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, die Menschen seelisch belasten können. Besonders gefährdet sind Menschen, die durch eine psychische Erkrankung wie eine Depression, Angststörung oder Psychose vorbelastet sind, oder die gerade eine psychische Erkrankung überwunden haben. Für sie ist es jetzt besonders wichtig, sich rasch Hilfe zu holen, wenn sie bemerken, dass sie nicht mehr allein zurechtkommen. Sie sollten uns lieber früher als zu spät anrufen, um möglichst vorzeitig eine Krise abzufangen.
Kann die aktuelle Lage seelische Erkrankungen, die in normalen Zeiten nicht aufgetreten wären, auslösen?
Dr. Welschehold: Wenn jemand vor der Coronakrise bereits massiv seelisch unter Druck stand, kann die aktuelle Situation das berühmte Fass zum Überlaufen bringen. Durch die Belastung kann getriggert werden, was vorher gerade noch unter Kontrolle war. Deshalb möchten wir betroffene Menschen sehr dazu ermutigen, sich bitte bei uns zu melden, wenn sie fühlen, dass sie nicht mehr klarkommen. Spätestens dann ist der Zeitpunkt erreicht, sich auch wirklich fachliche Hilfe zu holen. Genau dafür ist der Krisendienst da – auch und vor allem in der aktuellen Lage.
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Viele Unternehmen haben bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt Kurzarbeit angezeigt.
(ir) Durch die Kurzarbeit-Anzeige wollten Unternehmen Kündigungen vermeiden, wenn das Unternehmen vorübergehend den Betrieb einstellen muss oder nicht genug Arbeit da ist. Doch was bedeutet das für die Beschäftigten? Wir haben einige Fragen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beantwortet.
Muss ich Kurzarbeitergeld selbst beantragen?
Nein, Ihr Arbeitgeber zeigt die Kurzarbeit an und beantragt das Kurzarbeitergeld. Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer müssen nichts tun. Ihr Arbeitgeber muss sich deshalb bei der Agentur für Arbeit melden.
Wer zahlt mir mein Kurzarbeitergeld?
Sie erhalten das Kurzarbeitergeld von Ihrem Arbeitgeber. Die Unternehmen gehen damit in Vorleistung. Grund: Nur die Betriebe wissen, wie sich Ihre Arbeitszeit verändert hat. Die Betriebe bekommen das Kurzarbeitergeld dann im Nachhinein von der Agentur für Arbeit erstattet.
Ich habe einen Nebenjob. Hat das Auswirkungen auf das Kurzarbeitergeld?
Wenn die Nebentätigkeit schon vor Beginn der Kurzarbeit durchgeführt wurde, hat diese keinen Einfluss auf Ihr Kurzarbeitergeld. Nehmen Sie eine Nebentätigkeit auf während Sie Kurzarbeitergeld bekommen, wird das Gehalt normalerweise angerechnet. Aber: Wenn Sie eine Nebenbeschäftigung in einem sogenannten systemrelevanten Bereich aufnehmen, wird der Zuverdienst bis zum ursprünglichen Nettoeinkommen nicht angerechnet. Diese Regelung gilt vom 1. April 2020 bis 31. Oktober 2020. Systemrelevant sind zum Beispiel Unternehmen in der Landwirtschaft, im Gesundheitswesen oder in der Lebensmittellogistik.
Muss ich wirklich Minusstunden machen oder Urlaub nehmen?
Grundsätzlich muss der Arbeitgeber alles dafür tun, um die Kurzarbeit zu vermeiden. In der Coronakrise verzichtet der Gesetzgeber momentan auf den Aufbau von Minusstunden. Außerdem verlangt die Bundesagentur für Arbeit derzeit nicht den Einsatz von Erholungsurlaub. Das gilt allerdings nur für die Urlaubsansprüche für das laufende Kalenderjahr. Resturlaub aus dem Vorjahr soll wie gehabt nach Möglichkeit eingesetzt werden. Für Urlaub innerhalb des Kurzarbeitergeldzeitraumes erhalten Sie Ihren vollen Lohnanspruch.
Werden meine Sozialversicherungsbeiträge trotz Kurzarbeitergeld weiterhin gezahlt?
Ja, Sie bleiben auch in Kurzarbeit sozialversichert. Ihr Arbeitgeber zahlt die Beiträge für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung und lässt sich diese wie das Kurzarbeitergeld von den Agenturen für Arbeit erstatten.
Das Kurzarbeitergeld ist zu wenig. Was kann ich tun?
Sie können beispielsweise einen dieser drei Wege nutzen:
1. Für Familien mit geringem Einkommen steht der Notfall-Kinderzuschlag zur Verfügung, um sich finanziell abzusichern. Dadurch können Familien monatlich bis zu 185 Euro pro Kind erhalten. Der Notfall-Kinderzuschlag kann online auf www.arbeitsagentur.de beantragt werden.
2. Sie können auch eine Nebenbeschäftigung in einem sogenannten systemrelevanten Bereich aufnehmen. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen in der Landwirtschaft, im Gesundheitswesen oder in der Lebensmittellogistik. Der Zuverdienst wird bis zum ursprünglichen Nettoeinkommen nicht angerechnet. Diese Regelung gilt vom 1. April 2020 bis 31. Oktober 2020.
3. Eine andere Möglichkeit, um den Lebensunterhalt zu finanzieren, ist das Arbeitslosengeld II. Dieses kann beim Jobcenter beantragt werden. Dort wird dann geprüft, ob die Voraussetzungen erfüllt sind.
Ich bekomme Kurzarbeitergeld und bin nun krank geworden. Was passiert nun?
Wenn Sie krank werden, während Sie Kurzarbeitergeld erhalten, bekommen Sie sechs Wochen lang weiterhin Kurzarbeitergeld. Nach der Lohnfortzahlung besteht Anspruch auf Krankengeld durch die Krankenkasse.
Bei meinem Arbeitgeber gibt es keinen Betriebsrat. Was gilt dann?
Wenn es bei Ihnen keinen Betriebsrat gibt, muss jeder Beschäftigte einzeln der Kurzarbeit zustimmen. Wenn die Zustimmung in Ihrem Arbeitsvertrag vereinbart ist, kann Ihr Arbeitgeber die Kurzarbeit anordnen. Falls nicht, muss er bei der Anzeige zur Kurzarbeit Ihre Einverständniserklärung beifügen.
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Stundenlanges monotones Sitzen verspannt Nacken- und
Rückenmuskulatur.
(ir) Viele Menschen verbringen den ganzen Tag
sitzend an ihrem Arbeitsplatz, zum Beispiel am Computer oder hinter dem Steuer.
Stundenlanges monotones Sitzen verspannt jedoch die Muskeln von Nacken und
Rücken. „Jeder dritte Bundesbürger klagt wenigstens einmal im Jahr über
Rückenschmerzen“, so Miriam Hofbeck, Bewegungsfachkraft bei der AOK in
Ingolstadt. Die gute Nachricht: 90 Prozent dieser Schmerzen, die den Rücken
betreffen, verschwinden in kurzer Zeit wieder von allein. Und die schlechte:
Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und
Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten
Ausfalltage. Hofbeck empfiehlt daher, mit so viel Bewegung wie möglich
vorzubeugen.
Generell
empfiehlt es sich, viel Bewegung in den Alltag einzubauen, beispielsweise die
Treppe, statt den Aufzug zu nehmen, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren oder eine
Haltestelle eher auszusteigen und die restliche Strecke zu Fuß zu gehen.
„Rückenbeschwerden kann man gut vorbeugen, wenn man dranbleibt“, so Hofbeck. Wer
im Büro arbeitet, sollte daher immer mal wieder zwischendurch aufstehen. So
können Arbeitnehmer beispielsweise beim Kollegen vorbeigehen, statt ihn
anzurufen, und in der Mittagspause spazieren gehen. Rückenfreundlich ist
außerdem ein häufiger Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegen. Telefonate
lassen sich auch im Stehen führen, Texte im Stehen lesen. Ideal für Büroarbeiter
sind verstellbare Stühle und ein höhenverstellbarer Arbeitsplatz.
„Zusätzlich zum Positionswechsel wirken am Arbeitsplatz kleine Übungen
zwischendurch entspannend“, sagt Hofbeck. Schon ganz kleine Bewegungseinheiten
haben hier eine große Wirkung – etwa bewusst mehrfach die Schultern kreisen, den
Kopf ein paar Mal vorsichtig nach rechts und links drehen, den Rücken langsam
ab- und wieder aufrollen. Eigentlich alles ganz einfach – und trotzdem vergisst
man es im Alltag leicht. „Hier kann es hilfreich sein, sich selbst Erinnerungen
zu setzen, z.B. im Kalender am PC oder auf dem Smartphone“, rät Hofbeck.
Im Online-Programm der AOK „Rückenaktiv im Job“ finden Arbeitnehmer weitere
Tipps und Tricks, wie sie ihren Arbeitsalltag rückenfreundlicher gestalten
können. Weitere Informationen zum AOK-Online-Programm gibt es unter
www.aok-bgf.de > Rückenaktiv im Job.
Während es bei der Arbeit um kleine
Übungen und Abwechslung zwischendurch geht, kann man seinen Rücken in der
Freizeit natürlich zusätzlich mit gezielter Gymnastik und Sport fit und
beweglich halten. Wer sich für Gesundheitskurse interessiert, findet unter
www.aok-gesundheitskurse.de ein entsprechendes Angebot in der Nähe.