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Neo – Von der Suche nach bürgerlicher Identität im 19. Jahrhundert – Früher war alles besser!
(ir) Das Stadtmuseum präsentiert seit Sonntag, 2. Juni 2024 eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Neo – Von der Suche nach bürgerlicher Identität im 19. Jahrhundert – Früher war alles besser!“
Das 19. Jahrhundert als Jahrhundert rasanten technischen Fortschritts, des Bürgertums und dessen Aufstieg wird in dieser Sonderausstellung in den Fokus gerückt. Der Historismus war von 1850 bis 1914 einer der einflussreichsten Kunst- und Architekturstile. Er vereinte Elemente aller vorangegangenen Epochen in sich.
Daraus erschließen sich die mit ihm assoziierten Begriffe wie etwa Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance und Neobarock. Die Rückbesinnung auf die Vergangenheit als bindendes Glied einer gemeinsamen Identität in Zusammenhang mit dem steigenden Nationalismus fanden in den Mythen und Sagen des Mittelalters sowie der Antike eine reiche Quelle für die Formensprache der Kunst. Ritter, Fabelwesen, Helden, Kaiser und Könige zieren als Dekor die Kunstgegenstände des Historismus.
König Ludwig II. flüchtete sich in diese Welt und mit Schloss Neuschwanstein bleibt ein eindrucksvolles Zeugnis dieses Eskapismus zurück. Entgegen dieser Tendenz steht die schnell fortschreitende Industrialisierung und die sich im ganzen Land ausbreitenden technologischen Entwicklungen, zu denen vor allem die Bürger beitrugen.
Dieser Fortschritt machte auch vor Ingolstadt keinen Halt. Hier vor Ort ist das Alte Rathaus das Beispiel für den Einzug des Historismus in der Stadt. Unter der Führung des renommierten Architekten Gabriel von Seidl wurde es im Stil der Neorenaissance von 1882 bis 1884 umgebaut.
Aus der Sammlung Werner Friedrich Ott werden die prächtigen Glanzpunkte der Kunsthandwerker des Historismus präsentiert. Objekte aus der museumseigenen Sammlung, Historische Dokumente, Zeitungen, Postkarten und Fotografien lassen das Ingolstadt der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und seine Bürgerinnen und Bürger wie die Künstlerin Luise Schröpler wiederaufleben.
Die Ausstellung läuft bis zum 12. Januar 2025.
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