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Ausstiegs-Strategie von Stadtwerken und Gesundheitsamt.
(ir) Die Neuburger Stadtwerke können die schon länger andauernde Chlorung des Trinkwassers nach und nach einstellen. Das ist die gute Nachricht, die Werkleiter Ernst Reng und Leitungsverantwortlicher Stephan Strehle als Ergebnis einer Besprechung mit dem Gesundheitsamt verkünden können.
Grundlage für die Entscheidung war eine finale Beprobung an insgesamt 13 Stellen, zu der es jetzt aus dem Trinkwasserlabor einwandfreie Ergebnisse gab.
„Wir haben uns in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ganz bewusst für eine stufenweise Reduzierung des Chlorgehalts entschieden“, erklärt Ernst Reng.
Und ergänzt: „Bis Mitte März soll die Chlorung dann ganz eingestellt werden“. Während der Reduzierung und auch in den kommenden Monaten bleibt das engmaschige Monitoring bestehen. Darüber hinaus wurden die Probeentnahmestellen technisch und baulich verbessert.
Seit vergangenen Juli mussten die Stadtwerke auf Anweisung des Gesundheitsamtes Chlor beimengen, um dem Keim „Pseudomonas aeruginosa“ Herr zu werden. Seither gab es einen regen Austausch mit dem Gesundheitsamt sowie der Regierung von Oberbayern.
„Uns war klar, dass ein zu früher Ausstieg mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen geführt hätte“, erklärt Fachmann Stephan Strehle und fügt an: „Wir setzen ganz bewusst auf größtmögliche Sicherheit und den Umstand, dass die Beendigung in der kalten Jahreszeit am zielführendsten ist.“
Die letztliche Ursache für den Keimeintrag im insgesamt 345 Kilometer langen Leitungsnetz kann auch jetzt nicht verbindlich geklärt werden. Wissenswert ist in diesem Zusammenhang, dass rund die Hälfte aller deutschen Haushalte dauerhaft gechlortes Wasser erhalten. Erklärtes Ziel der Neuburger Stadtwerke ist es jedoch, dauerhaft ohne Chlorzusatz auszukommen.
Die Neuburger Stadtwerke fördern seit 1993 aus der Karstquelle im Sehensander Forst in rund 230 Metern Tiefe Trinkwasser in hervorragender Qualität. Aus drei Einzelbrunnen werden pro Jahr rund zweieinhalb Millionen Kubikmeter Wasser entnommen und damit rund 29.000 Bürgerinnen und Bürger in Neuburg und Oberhausen versorgt. Alle Mineralien, die ein gutes Trinkwasser enthalten sollte, sind in der richtigen Menge enthalten.
Es werden sowohl chemische als auch bakteriologische Parameter in engen Zeiträumen regelmäßig überprüft. Die bakteriologische Untersuchung findet in Neuburg alle 14 Tage statt. Hinzu kommen ständige baustellenbezogene Untersuchungen. Die Wasserqualität wird in Deutschland durch die sogenannte Trinkwasserverordnung (TrinkwV) geregelt. Das Trinkwasser ist vollkommen zurecht das am besten geschützte und am meisten überwachte Lebensmittel in Deutschland.
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