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Die Truppenfahne des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 schmückt ein neues Fahnenband.
(rr) Nur wer genau hinschaut wird es entdecken: ein schmales weißes Band mit goldenen Fransen ziert seit kurzem die Truppenfahne des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74. Das eigentlich Wertvolle aber ist noch unauffälliger. Fünf Aufnäher mit weißer Stickerei auf goldenem Grund markieren den Stolz des Verbandes. Sie bezeichnen die Einsätze – in der üblichen Abkürzung – mit der jeweiligen Jahreszahl, an denen das Geschwader als Leitverband teilgenommen hatte.
Die Reihe beginnt mit „VAPB 2014“ und steht für die Verstärkung „Air Policing Baltikum“ im Jahr 2014, ein Einsatz, der die 74er damals für mehrere Monate nach Ämari in Estland führte. Es folgen die weiteren VAPB-Einsätze 2016, 2018 und 2021. Das vorläufige Ende der Reihe ist derzeit noch das „eAPS 2022“, also das „enhanced Air Policing South“. Diesen Einsatz stemmten rund 50 Neuburger gut zwei Monate lang vom Luftwaffenstützpunkt Konstanza im Osten Rumäniens und wurden damit direkt in den Beginn des Ukraine-Krieges involviert.
„Die Verleihung von Einsatzfahnenbändern stellt den Beginn einer neuen Tradition dar, zu dem auch der vom Luftwaffen-Inspekteur eingeführte Tag der Luftwaffe jeweils am 24. September gehört“, so der stellvertretende Kommodore, Oberstleutnant Swen Jacob, der zusammen mit einer Abordnung des Geschwaders zur Übergabe nach Schortens / Jever gereist war. Dort verlieh Generalleutnant Ingo Gerhartz 19 verschiedenen Verbänden der Luftwaffe – vom Flugabwehrraketengeschwader 1 über den deutschen Anteil am AWACS-Verband in Geilenkirchen bis zu den Objektschutzregimentern – erstmalig Ihre Aufnäher für das Fahnenband.
Als aufnäherwürdig gelten nur vom Bundestag mandatierte Einsätze oder offiziell anerkannte Missionen. Die Bandbreite reicht dabei von den ersten Einsätzen der Schutztruppe der Vereinten Nationen im ehemaligen Jugoslawien (1995) über Evakuierungseinsätze zum Beispiel in Kabul und Sudan bis zu dem derzeit noch laufenden Einsatz COUNTER DAESH in Jordanien. „Einen Aufnäher gibt es aber nur, wenn der Verband auch Leitverband war oder das Hauptkontingent gestellt hat“, erklärt Oberstleutnant Jacob. Deswegen wird auch der Neuburger Kommodore Oberst Jürgen Schönhöfer, der derzeit ein Kontingent in Jordanien führt, keinen Aufnäher für das Geschwader (sondern nur seine persönliche Einsatzmedaille) mitbringen.
„Das Fahnenband ist Ehre und Anerkennung zugleich, weil es die mit einem Einsatz verbundenen Entbehrungen wie die Trennung von der Familie aber auch die Leistung eines Verbandes würdigt“, so der stellvertretende Kommodore, der bei vier der jetzt gewürdigten, fünf Einsätzen als Kontingentführer dabei war. Sein persönlich forderndster sei der in Rumänien zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gewesen, weil die Lage sehr diffus gewesen sei und maximale Flexibilität erfordert hätte.
Fahnenbänder haben eine langjährige Tradition und unterscheiden sich in von Königshäusern oder Fürstlichkeiten gestifteten Paradebändern, in Säkularbänder für wichtige Regimentsjubiläen und Einsatzfahnenbänder. Die jetzt verliehenen Einsatzfahnenbänder stehen nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich den Auszeichnungsbändern für Feldzüge von 1895 nahe.
Der nächste Aufnäher für das Neuburger Fahnenband dürfte schon beauftragt sein. Der dokumentiert den noch bis Dezember 2024 laufenden VAPB-Einsatz in Lettland, wird aber erst nach Beendigung überreicht. Wann und in welcher Form die Übergabe des sechsten Aufnähers erfolgt, ist noch offen.
Das Foto zeigt Siemtje Möller, Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, die bei der zentralen Verleihung aller Einsatzfahnenbänder in Schortens das Einsatzfahnenband an die Neuburger Truppenfahne heftet.
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