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Die INVG bietet das Adventszauberticket 2017 an.
(ir) In der Adventszeit bietet die INVG wieder die beliebten Adventszaubertickets zum Sondertarif an. „Adventszauberticket MAXI“ und „Adventszauberticket MINI“ heißen die Angebote und gelten ab Samstag, 25. November 2017 bis einschließlich Samstag, 6. Januar 2018. Beide Fahrkarten sind in der Zeit von Montag bis Freitag ab 9:00 Uhr gültig. An Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen gilt diese zeitliche Einschränkung nicht.
Das „Adventszauberticket MAXI“ gilt von Samstag, 25. November bis einschließlich Samstag, 6. Januar und berechtigt in der jeweiligen Tarifzone auf allen Buslinien der INVG zu beliebig vielen Fahrten.
Das „Adventszauberticket MINI“ gilt als Wochenkarte für jeweils sieben aufeinander folgende Kalendertage ab dem 25. November bis einschließlich 6. Januar und berechtigt in der jeweiligen Tarifzone auf allen Buslinien der INVG zu beliebig vielen Fahrten.
Das Adventszauberticket MAXI kostet für die Tarifstufe 1 39 Euro, Tarifstufe 2 44,50 Euro, Tarifstufe 3 47,90 Euro, Tarifstufe 4 57,10 Euro, Tarifstufe 5 67,60 Euro, Tarifstufe 6 78,90 Euro und für die Tarifstufe 7 87,60 Euro.
Das Adventszauberticket MINI kostet für die Tarifstufe 1 11 Euro, Tarifstufe 2 13 Euro, Tarifstufe 3 16,10 Euro, Tarifstufe 4 18,60 Euro, Tarifstufe 5 21,80 Euro, Tarifstufe 6 25 Euro und für die Tarifstufe 7 28,50 Euro.
Mit dem Adventszauberticket fahren die Fahrgäste zum vorweihnachtlichen Einkaufsbummel, zum Christkindlmarkt sowie den Adventszauber-Aktionen in der Innenstadt und das ganz ohne Stress im Straßenverkehr und lange Parkplatzsuche.
Die Adventszaubertickets sind ab Donnerstag, 23. November 2017 in allen INVG-Vorverkaufsstellen erhältlich.
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Die Hälfte des Himmels – Eine Ausstellung und viele Lichter gegen Gewalt an Frauen.
(ir) Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen formiert sich in Ingolstadt ein großes Bündnis mit vielen Veranstaltungen:
Freitag, 24. November um 18:00 Uhr am Rathausplatz / Café Moritz:
Lichter gegen Gewalt an Frauen und orange Stunde
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen laden die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt in Kooperation mit dem Netzwerk „Häusliche Gewalt“ zur diesjährigen Aktion ORANGE ein. Mit vielen Lichtern wird ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Im Café Moritz wird Silke Poller, Beauftragte für Kriminalitätsopfer im Polizeipräsidium Oberbayern Nord, ein Impulsreferat halten und zusammen mit Andrea Schlicht, Leiterin des Frauenhauses, für Fragen, Informationen und einen Austausch bei Tee ORANGE zur Verfügung stehen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt in Kooperation mit dem Netzwerk „Häusliche Gewalt“.
Ausstellungseröffnung am Montag, 27. November um 17:30 Uhr:
Die Hälfte des Himmels
Frauen sprechen über ihr Leben, ihren Stolz und ihre Erfahrungen mit Gewalt. Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt laden zur Ausstellung „Die Hälfte des Himmels“, die am Montag, 27. November um 17:30 Uhr im Foyer der Technischen Hochschule durch Oberbürgermeister Christian Lösel und die Vizepräsidentin Prof. Dr. Michaela Regler eröffnet wird, ein.
Die Ausstellung von Annette Schiffmann präsentiert das Thema Gewalt gegen Frauen auf unkonventionelle Weise und ermöglicht Auseinandersetzung und Verstehen jenseits der Stereotypen. Frauen und ihre Lebensgeschichten werden porträtiert, ohne sie auf einen Aspekt der Geschichte oder gar auf das Opfersein festzulegen. Es werden 55 Porträts von Frauen im Alter von 16 bis 92 Jahren aus allen Schichten und mit unterschiedlichem Hintergrund gezeigt. Sie alle vereint Kraft und Stärke. Sie zeigen wie sie sich schützen und damit auch, wie sich die Ausstellungsbesucherinnen und Besucher schützen können.
Die Kuratorin wird bei der Eröffnung eine Einführung in die Ausstellung geben. Oberbürgermeister Christian Lösel hierzu: „Ich begrüße und unterstütze gerne Aktionen gegen Gewalt an Frauen und freue mich, die Ausstellung hier in Ingolstadt zu eröffnen. Jede Frau hat ein Recht auf Selbstbestimmung und ein gewaltfreies Umfeld. Unsere Grundrechte und Grundwerte sind nicht verhandelbar, was klar heißt: Gewalt wird nicht toleriert.“
Die Ausstellung wird dann von Dienstag 28. November bis Donnerstag 30. November im Foyer der Technischen Hochschule zwischen 7:00 Uhr und 21:00 Uhr zu sehen sein.
Audioguides zum Anhören der Interviews können am Dienstag und Mittwoch in der Zeit 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am Donnerstag von 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr ausgeliehen werden. Für Gehörlose wird eine Führung mit einer Gebärdendolmetscherin am Mittwoch um 16:00 Uhr angeboten. Der Ausstellungsbereich ist behindertengerecht erreichbar. Schulführungen können nach Vereinbarung durchgeführt werden. Termine per E-Mail unter
Die Gleichstellungsbeauftragten freuen sich, dass das Bündnis gegen Gewalt an Frauen jedes Jahr größer wird. So wird die Ausstellung in Kooperation und Unterstützung mit der Technischen Hochschule und dem Frauenhaus der Caritas gezeigt. Ergänzend dazu haben die Organisationen von ZONTA und Soroptimist Ingolstadt eigene Aktionen geplant, so dass eine ganze Veranstaltungsreihe um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen entstanden ist.
Dienstag, 28. November um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei im Herzogskasten:
Ja zu RESPEKT
Können Recht und Gesetz Frauen vor Gewalt schützen? Vortrag und Diskussion zu häuslicher und sexualisierter Gewalt, Menschenhandel, Zwangsverheiratung und Ehrenmord. Was sich weit weg anhört, ist auch in der Region ein Thema. Anhand praktischer Fallbeispiele werden das Vorgehen und auch die Hürden, denen Polizei und Beratungsstellen oftmals gegenüberstehen, diskutiert.
Referentinnen: Silke Poller, Kriminalhauptkommissarin und Nazan Simsek, Rechtsanwältin
Eine Veranstaltung des ZONTA Clubs Ingolstadt – Frauen weltweit stärken
Donnerstag, 30. November um 17:30 Uhr und um 20:00 Uhr Programmkino im Audi Forum:
Filmvorführung „Die Göttliche Ordnung“
Ein amüsanter Film: beherzte Frauen im beschaulichen Schweizer Dorf Appenzell kämpfen im Jahr 1971 um das Frauenwahlrecht und die gesellschaftliche Gleichberechtigung. Die bisherige Dorf- und Familienordnung gerät gehörig ins Wanken.
Der Erlös der Filmvorführungen fließt zu hundert Prozent in die sozialen Projekte von Soroptimist. Eintritt für alle Besucher: 7 Euro je Ticket. Reservierungen unter der Telefonnummer (08 00) 2 83 44 44.
Bei erlebter Gewalt finden betroffene Frauen und Mädchen auch in Ingolstadt eine breite Unterstützung durch Polizei, Strafvollzug, medizinische Behandlung, Therapien und Beratungseinrichtungen, zum Beispiel bei der Beratungsstelle Wirbelwind e.V., Telefonnummer (08 41) 1 73 53 und beim Caritas-Frauenhaus in Ingolstadt unter der Rufnummer (08 41) 3 09-7 00.
Des Weiteren hat das Bundesamt für Familie ein Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen eingerichtet. Das 24-Stunden-Hilfetelefon ist jeden Tag im Jahr und in 17 Sprachen unter der Rufnummer (0 80 00) 1 16 0 16 erreichbar.
Gewalt gegen Frauen hat viele Formen. Viele Frauen mussten in ihrem Leben körperliche, sexualisierte Gewalt, aber auch ökonomische oder soziale Gewalt erleben. Auch in Deutschland und auch in Ingolstadt erleben Frauen Gewalt. Am häufigsten übrigens in ihrer Familie, denn neunzig Prozent der Gewalttaten werden im familiären Umfeld oder im sozialen Nahbereich ausgeübt. Jede dritte bis vierte Frau erlebt Gewalt durch ihren Lebenspartner.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen.
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Öffentliche Verleihung des Christa-Habrich-Preises durch den Inner Wheel Club Ingolstadt.
(ir) Im Gedenken an Professor Dr. Dr. Christa Habrich (1940-2013), die Mitbegründerin und langjährige Leiterin des Deutschen Medizinhistorischen Museums, verleiht der Inner Wheel Club am kommenden Freitag, 24. November um 18:00 Uhr zum vierten Mal den Christa-Habrich-Preis für herausragende naturwissenschaftliche Leistungen. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde im Gartensaal des Deutschen Medizinhistorischen Museums. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Der mit 500 Euro dotierte Preis geht an die Schülerin Savina Gencheva der 12. Klasse des Apian-Gymnasiums Ingolstadt für ihr Projekt „Insekten - Ernährung für die Zukunft“. Die ausgezeichnete Arbeit überzeugte die Jury durch ihren experimentellen Charakter und die Aktualität der Fragestellung. Die Schülerin beschäftigte sich mit der Analyse der Inhaltsstoffe von Wanderheuschrecken. Ihre Experimente führte sie im Labor Dr. Spranger in Ingolstadt durch. In der Arbeit wird beschrieben, inwieweit sich die untersuchten Insekten für die menschliche Ernährung eignen könnten.
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Audi startet Weiterbildungskampagne für Big Data und Künstliche Intelligenz.
(ir) Audi macht seine Mitarbeiter fit für die digitale Zukunft: Unter dem Motto „data.camp“ hat der Autohersteller eine Weiterbildungskampagne in Sachen Big Data und Künstlicher Intelligenz gestartet. Expertenwissen auf diesen Gebieten ist entscheidende Grundlage für die Entwicklung pilotiert fahrender Autos, intelligenter Roboter oder digitaler Mobilitätsdienste. Wichtiger Baustein ist dabei eine Kooperation mit der Online-Plattform Udacity.
„In unseren digitalen Zukunftsfeldern ist der schnelle Aufbau neuer IT Kompetenzen ein kritischer Wettbewerbsfaktor. Die Themen Künstliche Intelligenz und Big Data spielen hier eine zentrale Rolle“, sagt Michael Schmid, Leiter der Audi Akademie. Im Rahmen der Initiative data.camp analysiert der Autohersteller deshalb systematisch die Bedarfe der verschiedenen Geschäftsbereiche und erarbeitet daraus ein umfangreiches Qualifizierungsportfolio.
Dieses startet bei Basisprogrammen für Einsteiger ohne Programmierkenntnisse, etwa zu Grundlagen der Datenanalyse, und endet bei Kursen auf Universitätsniveau zu Themen wie Machine Learning oder Künstlicher Intelligenz. Auch agiles Projektmanagement mit Methoden wie Scrum, Design Thinking oder Prototyping gehört zur Big Data Qualifizierung. Sämtliche Angebote werden individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Mitarbeiter zugeschnitten.
Neben internen Trainings integriert Audi dabei auch die Expertise externer Partner. So kombiniert der Autohersteller etwa das digitale Lernen auf der Online Plattform Udacity aus dem Silicon Valley mit selbst entwickelten Präsenzformaten. Tutoren aus den jeweiligen Audi Fachbereichen unterstützen die Teilnehmer bei Fragen, betreuen die Lernprojekte und stellen den engen fachlichen Bezug zur Praxis bei Audi sicher. Die Weiterbildung findet berufsbegleitend statt, zehn Stunden pro Woche sind die „Audi Studenten“ dafür vom Unternehmen freigestellt. Nach erfolgreichem Abschluss des vollständigen Programms haben die Mitarbeiter ein sogenanntes Nanodegree der Online Plattform in der Tasche, unter anderem als Data Analyst oder Machine Learning Engineer. „Bei reinen Online Angeboten ist die Abbrecherrate oft sehr hoch“, so Michael Schmid. „Deshalb haben wir uns für eine Kombination aus dem Online Angebot von Udacity und Präsenzveranstaltungen hier bei Audi entschieden.“
In den kommenden Jahren werden sich Mitarbeiter aus allen Geschäftsbereichen im Bereich Big Data und Künstlicher Intelligenz qualifizieren und so die Transformation von Audi in Richtung Digital Car Company mit vorantreiben. Konkrete Anwendungsfelder im Unternehmen sind unter anderem die Blockchain Technologie, die Analyse großer Mengen von Maschinendaten zur Produktionsoptimierung, Machine Learning bei Buchführungsprozessen sowie die Entwicklung pilotiert fahrender Autos.
Die Audi Akademie als zentrale Anlaufstelle für die Aus- und Weiterbildung im Unternehmen fördert das lebenslange Lernen der Audi Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Formaten. Blended Learning, also die Verbindung von Präsenzveranstaltungen und digitalen Angeboten, spielt dabei nicht nur im Hinblick auf Big Data eine immer größere Rolle. So nutzen schon die Auszubildenden im Rahmen von „Mobile Learning“ Tablet Computer, um Gelerntes zeit- und ortsunabhängig zu vertiefen. Logistikmitarbeiter schult Audi mithilfe von Virtual Reality, um Verpackungsprozesse zu trainieren. Und Online Communitys unterstützen das Sprachtraining von Mitarbeitern, die sich auf Auslandseinsätze vorbereiten.
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Caritas fordert mehr Einsatz gegen häusliche Gewalt. Zwei Sozialpädagoginnen informieren.
(ir) Häusliche Gewalt muss noch stärker enttabuisiert werden und es muss noch mehr präventiv gegen dieses Problem getan werden. Das fordert der Caritasverband für die Diözese Eichstätt anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Andrea Schlicht, Leiterin des Frauenhauses und Sprecherin zum Thema Häusliche Gewalt beim Verband, beobachtet mit Sorge, dass sie es bei den Frauen in der Schutzeinrichtung teilweise bereits mit einer generationenübergreifenden Herausforderung zu tun hat: „Mehrere waren bereits als Kinder im Frauenhaus.“ Vor allem ein höheres Augenmerk auf die heute betroffenen Kinder zu legen fordert Gisela Hirsch. Sie hat die Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt gegen Frauen inne, welche bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt angesiedelt ist.
Laut eines Berichts des Bundeskriminalamtes wurden im Jahr 2015 in Deutschland mehr als 100.000 Frauen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft – und dabei über 330 sogar von Totschlag und Mord. Das muss nach Ansicht der beiden Caritas-Sozialpädagoginnen die ganze Gesellschaft alarmieren. „Und es gibt eine hohe Dunkelziffer. Das Problem ist somit in unserem wohlhabenden und zivilisierten Land leider kein Einzelphänomen“, betont Gisela Hirsch. Sie hat nach eigenen Angaben dieses Jahr bereits rund 50 hilfesuchende Frauen ambulant beraten, deren Fälle ihr im Rahmen der Kooperation mit der Polizei vermittelt wurden. „Hinzugekommen sind Frauen, die bereits letztes Jahr beraten wurden und nun erneut Hilfe suchen sowie weitere Personen, die sich selbst gemeldet haben“, informiert Hirsch.
Im Frauenhaus sind bis jetzt in diesem Jahr laut Andrea Schlicht 52 Frauen mit 57 Kindern aufgenommen worden. „Kinder sind es jetzt schon mehr als im ganzen letzten Jahr“, erklärt sie und fügt hinzu: „Von den 19 Frauen, die keine mitbrachten, haben mehrere ihre Kinder zurückgelassen.“ Das Schicksal der betroffenen Kinder im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt an Frauen halten die beiden Caritasmitarbeiterinnen denn auch für besonders besorgniserregend: „Wenn jemand in der Nachbarschaft mitbekommt, dass in einem Haushalt etwas nicht in Ordnung ist, wäre es gut, die Frau oder auch den Mann darauf anzusprechen und nicht wegzuschauen“, wünscht sich Gisela Hirsch noch mehr Sensibilität für die Problematik in der Gesellschaft und bei jedem Einzelnen.
Die Gewaltformen, welche die Frauen erleben mussten, reichen von körperlicher und sexueller Misshandlung über psychische bis zu sozialer und ökonomischer Gewalt. „Es handelt sich zum Beispiel um Schläge in der Schwangerschaft, Vergewaltigung oder auch Würgen mit dem Versuch der Erstickung“, nennt Andrea Schlicht einige besonders drastische Vorkommnisse. Doch Demütigungen und „systematisches Kleinmachen“ mit Worten wie „Du kriegst das sowieso nicht hin“ wirkten oft nicht minder verletzend. Oder auch Verbote der Partner, soziale Kontakte zu pflegen, sich zum Beispiel mit einer Freundin zu treffen. Sowohl im Frauenhaus als auch bei der Interventionsstelle haben den beiden Caritas-Fachkräften zufolge über die Hälfte der hilfesuchenden Personen Migrationshintergrund. Bezüglich des beruflichen Status‘ ist es unterschiedlich: „Die im Haus aufgenommenen Frauen haben sich vorrangig um Haushalt und Kindererziehung gekümmert und waren nicht erwerbstätig. Dies macht sie natürlich in besonderer Weise abhängig von ihrem Partner“, so Schlicht. Bei den Frauen, welche die Interventionsstelle aufsuchen, sind laut Gisela Hirsch zwar durchaus viele berufstätig. Doch die Sozialpädagogin erlebt es, dass selbst Akademikerinnen aufgrund extremer Machtausübung und Kontrolle des Partners oft völlig verunsichert sind. „Dann schaffen es selbst diese gebildeten Personen nicht, zum Beispiel einen einfachen Kindergeldantrag auszufüllen.“
Als besonders belastend für die Betroffenen erfahren die beiden Caritas-Fachkräfte auch die Wohnungsnot. „Bei uns können Frauen oftmals nur deshalb nicht ausziehen, weil nicht genügend Wohnraum zur Verfügung steht“, bedauert Andrea Schlicht. Und Gisela Hirsch bekommt bei ihrer ambulanten Beratung immer wieder mit, dass „Frauen zu Hause in der Gewaltbeziehung verbleiben müssen, weil es keine Wohnungen gibt, die sie mieten können – selbst, wenn sie das Geld dafür hätten“. Zwar kann sich das Opfer nach dem Gewaltschutzgesetz die derzeitige Wohnung zuweisen lassen, „doch viele Frauen entscheiden sich gegen diese Möglichkeit, da sie Repressalien der Partner fürchten“, erfährt die Caritasberaterin. In eine Pension zu ziehen, würden viele Frauen ablehnen, weil sie dies vor allem für ihre Kinder als nicht geeignet sehen. Und ins Frauenhaus wollten auch viele Betroffene nicht, „vor allem dann nicht, wenn die Kinder schon älter sind“, beschreibt Gisela Hirsch die Problematik. „Nicht für jede Frau ist das Frauenhaus eine Option, da das Einverständnis älterer Kinder oft eine gewichtige Rolle spielt sowie ältere Söhne nicht mit aufgenommen werden können.“
Um die Gewalt zu verringern, halten die beiden Caritas-Fachkräfte vor allem vorbeugende Arbeit für wichtig. Andrea Schlicht ist daher erleichtert, dass das von ihrer Einrichtung bereits seit einigen Jahren durchgeführte Projekt „Prävention von häuslicher Gewalt (PräGe)“ zumindest auch in nächster Zeit fortgeführt werden kann. Zwei Mitarbeiterinnen, die eine spezielle Schulung beim Landesverband des Sozialdienstes katholischer Frauen absolviert haben, gehen in Schulen, um über die Problematik aufzuklären. „Wir sind hier für alle Schularten ab der siebten Klasse offen“, lädt die Frauenhausleiterin Interessierte zu einer Zusammenarbeit ein. Das Projekt wird nach ihren Angaben gemeinsam vom Diözesan-Caritasverband Eichstätt, von der Stadt Ingolstadt und mit hohen Spendengeldern vom Soroptimist International (SI) Club Ingolstadt sowie vom Lions-Club Ingolstadt finanziert.
Gisela Hirsch hofft unterdessen, „dass die kommunale Finanzierung der Interventionsstelle für das nächste Jahr schnell gesichert wird, damit hier die Arbeit zum Wohl der von Gewalt betroffenen Frauen weiterhin geleistet werden kann“.
Das Foto zeigt die Caritas-Sozialpädagoginnen Andrea Schlicht (links) und Gisela Hirsch im Gespräch über Häusliche Gewalt. Sie wünschen sich, dass die Problematik stärker enttabuisiert wird.