
Neue Fernwärmeübergabestation der Stadtwerke am Münzbergtor hilft bei der CO2-Einsparung.
(rr) Von außen kommt sie recht unscheinbar daher, doch ihr Innenleben hat es in sich: die neue Fernwärme-Übergabestation der Stadtwerke am Ingolstädter Münzbergtor, die jetzt in Betrieb ist. Sie sorgt dafür, dass für das Fernwärmenetz in der Innenstadt mehr umweltfreundliche Wärme zur Verfügung steht.
Früher befand sich in dem eingeschossigen Gebäude am kleinen Astronomiepark an der Konrad-Adenauer-Brücke eine Trafostation der Stadtwerke, dann wurde es als Lager genutzt. Doch jetzt beherbergt es zig Meter metallene Rohre, zwei Wärmetauscher, Messinstrumente und Pumpen.
„Damit können wir Wärme aus unserem Heißwassernetz, in das die Müllverwertungsanlage und die Gunvor Raffinerie als große Erzeuger industrielle Abwärme umweltfreundlich abgeben, in das sogenannte Warmwassernetz der Innenstadt abgeben“, erklärt Mario Keßler, der Projektleiter der Stadtwerke für diese Übergabestation, die damit die zweite Verbindung zwischen Heiß- und Warmwassernetz darstellt.
Die Gaskessel, die im Innenstadtnetz bisher immer wieder zur Wärmeproduktion zum Einsatz kommen mussten, werden dadurch zum größten Teil obsolet. Ihre Funktion reduziert sich nun auf die Absicherung und die Abdeckung von Spitzen sehr hohen Wärmebedarfs bei sehr kalten Temperaturen. „Damit sparen wir viel fossile Brennstoffe“, so Keßler weiter.
Aber warum gibt es überhaupt zwei unterschiedliche Netze? „Das ist historisch gewachsen. Ein Heißwassernetz ist deutlich effizienter, aber das bestehende Warmwassernetz umzubauen, wäre ökonomisch natürlich nicht sinnvoll und ein viel zu großer Aufwand“, erklärt Keßlers Kollege Oliver Binna. Und deshalb hat man nun eine weitere Verbindung geschaffen.
Mit den Planungen dafür gestartet wurde bei den Stadtwerken im November 2023, Baubeginn war im August 2024. Insgesamt haben die SWI rund 1,8 Millionen Euro investiert, unter anderem in zwei Wärmetauscher mit je 3,5 Megawatt Leistung und in Pumpen, die pro Stunde 250.000 Liter Warmwasser und 150.000 Liter Heißwasser durch die Rohre bewegen können. Und all das für mehr Wärme für die Stadt.
Auf dem Foto ist Projektleiter Mario Keßler zu sehen.
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