
Wie ein Ausdauersportler dank innovativer Fast-Track-Methode blitzschnell zurück ins Leben fand.
(rr) Die Kliniken im Naturpark Altmühltal (KNA) setzen seit Beginn 2024 bei den endoprothetischen Versorgungen am Hüft- oder Kniegelenk auf ein beschleunigtes Genesungsprogramm. Etwa durch muskelschonende Methoden bei der Operationsdurchführung und eine zeitnahe Mobilisation noch am Nachmittag des Operationstages. Die Rede ist von dem Fast-Track-Konzept. Dieses stammt ursprünglich aus Dänemark und ist nun auch im Landkreis Eichstätt etabliert.
Mehr als 400 Patienten profitierten bereits von der Fast-Track-Methode. Einer von ihnen ist der Hobbysportler Karl Wachtfeitl. Er litt unter stark anhaltenden Schmerzen. Zunächst sei Joggen noch möglich gewesen. Später spürte er auch Schmerzen beim Gehen. Insbesondere beim Aufstehen und den ersten Schritten. Doch Hilfe war bereits in Aussicht. Bei den KNA war Wachtveitl bereits wegen einer Sprunggelenksfraktur in Behandlung. Von Prof. Dr. Meyer hörte er durch „klassische Mundpropaganda“, weshalb er sich für eine Behandlung nach der Fast-Track-Methode entschieden hat.
Wachtfeitl erläutert: „Bereits am Operationstag hat mich Prof. Dr. Meyer mobilisiert. Dafür kam er aufs Zimmer und ich konnte direkt auf der Station die ersten Schritte gehen. Mithilfe von Unterarmstützen waren auch Toilettengänge selbstständig möglich.“ Er erklärt weiter, dass die Mobilisation als Prozess gesehen werden müsse, da dieser bereits vor der Operation begonnen hat. „Vor der Operation hatte ich bereits Physio-Termine, bei denen mir der Therapeut Übungen für zu Hause zeigte“, sagt er weiter.
Auch nach dem kurzen Krankenhausaufenthalt – noch vor der REHA-Maßnahme – hatte er entsprechend Physio-Termine. Dies beinhaltete auch ein Übungsprogramm für zu Hause. Während der Reha hat er die Übung in Zusammenarbeit mit den Therapeuten innerhalb von drei Wochen intensiviert. All diese Maßnahmen sind fest in dem Fast-Track-Konzept integriert, um eine möglichst schnelle Mobilisation sicherzustellen. Ermöglicht wird dies unter anderem durch eine rückenmarksnahe Narkose. Patientinnen und Patienten erwachen nach der Operation schneller und müssen weniger starke Schmerzmittel nehmen.
„Bei der rückenmarksnahen Narkose handelt es sich um ein extrem schonendes Narkoseverfahren. Überdies verzichten wir auf Wundschläuche und verwenden für den Verband transparente Pflaster. Durch dieses kann die Wunde kontrolliert und muss nicht gewechselt werden. Damit senken wir das Risiko von Infektionen“, ordnen Prof. Dr. Voggenreiter und Prof. Dr. Meyer ein.
Die Schmerztherapie haben die Endoprothetik-Experten ebenfalls optimiert. Anstelle einer patientengesteuerten Schmerzpumpe werden inzwischen Tabletten eingesetzt, die den Wirkstoff langsamer freisetzen und Nebenwirkungen wie Übelkeit reduzieren. Dadurch können über 90 Prozent der Patienten früher mobilisiert werden. Zu ihnen gehört auch Karl Wachtfeitl: „Im Nachgang betrachtet, hat mir das Gesamtpaket meine Lebensqualität vor meiner Erkrankung wieder zurückgebracht. Das Ganze in einer nie erwarteten Geschwindigkeit.“
Bereits während der Reha-Maßnahmen konnte Wachtfeitl wieder mit Nordic Walking, Radfahren am Ergometer und Schwimmen (Kraul) beginnen. Den Umfang und die Intensität hat er – in Zusammenarbeit mit den Therapeuten – gesteigert. Am 6. Juli 2025 nahm er dann in der Staffel als Schwimmer auf 3,8 Kilometer teil. Anschließend absolvierte er Mitte August eine Höhenbergwanderung im österreichischen Verwall.
„Bis zur Operation war ich hinsichtlich meines Ausdauersports sehr eingeschränkt. Jetzt ist wieder alles, was mir wichtig ist, ohne Schmerzen möglich. Ich bin dem gesamten Team unendlich dankbar und kann sowohl die Praxis in Beilngries, als auch die KNA besten Gewissens weiterempfehlen“, resümiert Wachtfeitl dankbar. Durch ihre wissenschaftliche Arbeit und Assoziation mit den orthopädischen Lehrstühlen in Mannheim und Regensburg gewährleisten die beiden Hauptoperateure Prof. Dr. Voggenreiter und Prof. Dr. Meyer eine Versorgung auf universitärem Niveau auch im Landkreis Eichstätt.
Seit Sommer dieses Jahrs ist zusätzlich Oberarzt Michael Atia als Hauptoperateur am Standort Eichstätt tätig. Neben Prof. Dr. Voggenreiter und Prof. Dr. Meyer bildet er ein erfahrenes und leistungsstarkes Operateursteam. Seine Qualifikation als Hauptoperateur hat Atia durch ein entsprechendes Zertifikat erworben.
Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung des „Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie“ am Standort Eichstätt umgesetzt. Im Rahmen des interdisziplinären Teams sind zudem die Pflegefachkräfte, das Sekretariat Chirurgie, Anästhesisten und Physiotherapeuten am Erfolg des Zentrums beteiligt.
Diese starke Teamdynamik zeichnet sich neben dem Patientenfeedback auch durch positive Bewertungen im AOK-Gesundheitsnavigator und hervorragende Ergebnisse im Endoprothesenregister aus. Besonders gut schneiden dabei die Operationen der Hüftprothesen und hüftgelenksnahen Frakturen ab.
Allerdings betont Wachtfeitl in diesem Kontext, dass der Erfolg nicht nur von der Qualität der Medizin oder von der Expertise des Teams abhängt, sondern auch von der Einstellung des Patienten. Man könne rasch die gewohnte Lebensqualität zurückgewinnen, müsse aber auch selbst in die eigenen Ziele investieren.
Für das kommende Jahr sind bereits weitere Wettbewerbe geplant, und er möchte insbesondere das Schwimmen weiter intensivieren. „Ich plane am Langstreckenschwimmen München (4 Kilometer), Langstreckenschwimmen Achensee (9 Kilometer), sowie am Starnberger See Schwimmen (4 Kilometer) teil zu nehmen. Eine Alpenüberquerung und einige Kilometer auf dem Rad plane ich ebenfalls. Wenn noch Zeit ist, dann werde ich auch mit Pilates starten“, so der Hobbysportler.
Sprechzeitenvereinbarung EndoProthetikZentrum
Klinik Eichstätt
Prof. Dr. med. Gregor Voggenreiter
Telefonnummer (0 84 21) 6 01-53 01
Klinik Kösching
Prof. Dr. med. Gregor Voggenreiter
Telefonnummer (0 84 56) 71-83 54
Medizinisches Zentrum Altmühltal
Prof. Dr. med. Matthias Meyer
Telefonnummer Beilngries: (0 84 61) 77 55
Telefonnummer Eichstätt: (0 84 21) 90 99 88
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