Ein Mann kam aus Mailand am Münchner Flughafen an. Zoll und Bundespolizei stellte fest, dass seine Dokumente gefälscht sind.
(ir) Eigentlich kontrollierten Zollbeamte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Ankunftsgate des Fluges aus Mailand am Münchner Flughafen einen Mann aus Ghana auf Schmuggelware und Drogen. Da den Beamten Manipulationen an dem norwegischen Traveldocument des Mannes, einer Art Reisepass für Flüchtlinge, der vom Aufenthaltsstaat ausgestellt wird, auffielen, baten die Zollbeamten Spezialisten der Bundespolizei um Unterstützung. Die Bundespolizisten bestätigten dann den Verdacht der Zöllner. Sie fanden heraus, dass das Dokument komplett gefälscht war. Außerdem fanden die Bundesbeamten dann bei dem Afrikaner noch einen gefälschten norwegischen Ausweis. Also nahmen die Bundespolizisten den Westafrikaner mit zur Wache.
Bei der dortigen Vernehmung erzählte der 26-jährige Mann den Grenzpolizisten, dass er in Mailand auf der Straße lebe. Dort habe er auch einen Gambier getroffen, dem er seine Situation und seinen Wunsch, in Deutschland Asyl zu beantragen, geschildert habe. Daraufhin habe der Unbekannte ihm - anscheinend aus Mitleid - völlig kostenlos die Dokumente und ein Flugticket nach München besorgt.
Wie in solchen Fällen vorgesehen, nahmen die Bundespolizisten die Fingerabdrücke des Ghanaers und glichen sie mit der europaweiten Fingerabdruckdatenbank ab. Dabei stellte sich heraus, dass der 26-Jährige bereits in Italien einen Asylantrag gestellt hatte.
Dies tat er auch jetzt in Deutschland wieder. Weil eine Asyl-Doppelbeantragung in Europa aber nicht vorgesehen ist, darf der Afrikaner nicht in der „nördlichsten Stadt Italiens“ bleiben. Um seine Rückreise nach Norditalien zu sichern, haben die Bundespolizisten beim Erdinger Amtsgericht einen Abschiebehaftantrag gestellt. Der dortige Haftrichter schickte den Festgenommenen direkt von Erding in die Abschiebehaftanstalt in Eichstätt, wo der 26-Jährige jetzt auf seinen Rückflug nach Mailand warten muss. Diesen wird er mit einer Strafanzeige wegen Urkundenfälschung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts im Gepäck antreten.
Das Foto zeigt, wie die Bundespolizei mit Know-how und modernsten technischen Möglichkeiten hat, Dokumente zu überprüfen. Sie entdecken so bei den Grenzkontrollen fast täglich gefälschte Reisedokumente.