Eine Mutter verpasste in Augsburg die Abfahrt des Zuges, in dem sich ihre beiden Töchter befanden. Allein fuhren sie bis München, wo sie bei der Bundespolizei auf die nachreisende Mutter warteten.
(ir) Am Sonntagabend meldete ein Zugbegleiter aus dem ICE 811 von Essen nach München, dass er zwei elternlose Mädchen an Bord habe. Die Mutter war mit ihren sieben- und zehnjährigen Mädchen auf der Rückreise vom Urlaub in Mainz und hatte den Zug bei Halt in Augsburg kurz verlassen. Dann verpasste sie die Weiterfahrt nach München.
Die Mutter wandte sich an das Bundespolizeirevier in Augsburg. Nach Rücksprache mit den Kollegen und dem Zugbegleiter fuhren die Mädchen selbständig weiter bis nach München, wo sie eine Bundespolizeistreife am Hauptbahnhof in Empfang und mit auf die Wache nahm. Dort mussten sie warten, bis die Mutter mit dem nächsten Zug nachkam.
Um den doch recht aufgelösten Mädchen die Wartezeit zu verkürzen durften sie sich ein Polizeiauto genauer ansehen. Richtig interessant wurde es für die Beiden, als sie aus dem nebenstehenden Polizeiauto Hundegebell hörten. Spätestens nachdem der Diensthund, der sich noch in Ausbildung befindet, aus dem Fahrzeug geholt wurde, die Mädchen ihn streicheln durften und er Pfötchen und Küsschen gab, verging die Zeit bis zur Ankunft der Mutter wie im Flug. Die gerade noch niedergeschlagenen Kinderaugen leuchteten.
Zirka eine Stunde später erschien die Mutter auf der Wache am Hauptbahnhof und holte ihre Mädchen ab, die sogleich von ihrer kurzweiligen Wartezeit erzählten. Wenig trat die Familie aus dem Landkreis Pfaffenhofen vereint die Heimreise an.